Daniel Martin – Fahrzeugtechnikstudent

Grundlagenentwicklung als Karrierestart

Daniel Martin, Fahrzeugtechnikstudent, hat seine Bachelorarbeit bei MTU über Hybrid-Technologie geschrieben

Daniel Martin hat im Frühjahr/Sommer 2011 seine Bachelorarbeit zum Thema „Applikation Kurbelwellen-Starter-Generator beim Bahnhybrid“ bei MTU erstellt. Fünf spannende Monate verbrachte Daniel Martin bei der Tognum-Tochter MTU in Friedrichshafen. Der Fahrzeugtechnikstudent erstellte bei dem Antriebs- und Energieanlagenspezialist seine Bachelorarbeit über das vom Privatbahn Magazin mit dem Innovationspreis ausgezeichnete Hybrid-Powerpack – einen Unterflurantrieb mit bis zu 25 Prozent weniger Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß. Solch zukunftsweisende Technologien entwickelt das Unternehmen für viele Anwendungsbereiche und sucht dafür Elektrotechniker und andere Nachwuchskräfte, die sich für das Thema begeistern können.

Bachelorarbeit über Elektromaschine für Hybridantrieb

Daniel Martin (24) studierte an der Hochschule Ravensburg-Weingarten Fahrzeugtechnik mit Schwerpunkt Fahrzeugbau und wollte seine Bachelorarbeit ursprünglich über Verbrennungsmotoren erstellen. Als er sich bei MTU bewarb, ließ er sich aufgrund der aktuellen Bahnhybrid-Entwicklung schnell für das Thema begeistern. Schließlich hatte er schon während seines Studiums von der zukunftsfähigen Antriebstechnologie gehört. „Da Herr Martin die Grundvoraussetzungen für das Thema mitbrachte und auch großes Interesse zeigte, sich in einen viel-schichtigen und komplexen Elektronikbereich einzuarbeiten, freuten wir uns sehr, dass wir ihn dafür gewinnen konnten“, erklärt Ingo Lehmann, Projektleiter des Hybrid-Powerpacks bei MTU.

Das Hybrid-Powerpack basiert auf der Rückgewinnung der Bremsenergie, wodurch Kraftstoffverbrauch und Schadstoffemissionen um bis zu 25 Prozent reduziert werden können. Die Elektromaschine für die Bremsenergie-Rekuperation hat MTU zusammen mit Partnern selbst entwickelt. Sie kann sowohl als Generator als auch als Elektromotor eingesetzt werden. Diese E-Maschine heißt offiziell Kurbelwellen-Starter-Generator (KSG) und ist das zentrale Thema von Martins Bachelorarbeit. „Meine Aufgaben bestanden darin, einen Prüfstand in Betrieb zu nehmen und ein Messsystem dafür aufzubauen, um Kennfelder wie Drehmoment/Drehzahl erstellen zu können“, erklärt Martin. Da es sich um eine neu entwickelte Technologie handelt, gab es keine Basis für den Prüfstand. Die Herausforderung dabei war, eine komplett neue Infrastruktur zu entwickeln, um die Elektromaschine auf ihre Leistungsfähigkeit hin prüfen zu können. Am Ende musste sichergestellt sein, dass alle Komponenten zusammenspielen, damit die Kennfeldmessungen ordnungsgemäß durchgeführt werden können. „Es ist kein einfaches Thema, da es hier um Grundlagenentwicklung ging, die von Herrn Martin eine interdisziplinäre Herangehensweise forderte – eine Aufgabe, die er dank seiner großen Motivation und Einsatzbereitschaft hervorragend gemeistert hat“, ergänzt Lehmann.

Ohne soziale Kompetenzen geht nichts

Neben der großen technischen Herausforderung, sich in elektrische Antriebe einzuarbeiten – ein Thema, das er während des Studiums nur am Rande behandelte – galt es für Martin auch, seine sozialen Kompetenzen unter Beweis zu stellen. „Ich durfte von Anfang an sehr selbständig arbeiten, nur ein grober Rahmen war vorgegeben. Und ich musste auch den Mut haben, etwas zu riskieren“, resümiert Martin. Die Arbeit mit einem komplexen Thema, für das es nur wenig Erfahrungswerte gibt, erfordern zudem ein hohes Maß an Flexibilität – etwa wenn durch Probleme bei der Inbetriebnahme ursprünglich gesetzte Schwerpunkte verlagert werden müssen – sowie Kreativität in der Umsetzung. Trotz einer hohen Eigenverantwortlichkeit wurde Martin nicht allein gelassen – neben seinem Betreuer hatte er zahlreiche weitere Ansprechpartner aus unterschiedlichen Abteilungen, die ihm Rückmeldung gaben und Inhalte mit ihm absprachen. Deshalb war es auch ein großer Vorteil, dass er offen auf Menschen zugehen kann, teamfähig ist und interdisziplinär arbeiten kann.

Großer Bedarf an Elektrotechnikern bei MTU

Nicht nur die Bahn wird in Zukunft mit emissionsarmen, sauberen Motoren fahren können – auch für die Wehrtechnik und den Yachtbereich entwickelt MTU Hybridantriebe und sucht dafür Nachwuchskräfte. Selbstverständlich werden Studenten, die ihre Bachelorarbeit bei dem als „Fair Company“ ausgezeichneten Unternehmen erstellen, angemessen bezahlt.Die Voraussetzung für den Einstieg bei MTU ist nicht zwingend ein Elektrotechnikstudium. „Wichtig ist, dass die Bewerber eine gewisse Begeisterung für das Fach mitbringen, hoch motiviert sind und mit großem Ehrgeiz und Leidenschaft an ein Thema herangehen“, beschreibt Lehmann seine Wunschkandidaten. Wie Daniel Martin eben, der sich nach Abschluss seines Bachelors auch in Zukunft weiter mit Hybridantrieben beschäftigen möchte. Die Chancen, dies bei MTU zu tun, stehen sehr gut.


Fotos: MTU 

Das Foto zeigt Daniel Martin am Prüfstand, den er im Rahmen seiner Bachelorabeit in Betrieb genommen hat. Hier werden die Leistungs-/Drehzahl-Kennfelder der Elektromaschine des Hybrid-Powerpack gemessen. Die Banbreite reicht von 200 bis 400 kW Dauerleistung und 400 bis 800 kW Spitzeleistung.

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