Arslan Nisar – Auszubildener Elektronik in der Betriebstechnik bei Balfour Beatty Rail

Mathe, Physik und  logisches Denken sind gefragt

Im Gespräch: Arslan Nisar, Auszubildender zum Elektroniker bei Balfour Beatty

Arslan Nisar ist im dritten Ausbildungsjahr zum Elektroniker für Betriebstechnik bei Balfour Beatty Rail Signal. Die ersten zwanzig Monate seiner insgesamt 3,5-jährigen Lehrzeit bestanden aus der überbetrieblichen Ausbildung im Ausbildungszentrum in Lichtenberg. Seit einigen Monaten ist er nun für Balfour Beatty auf Bahnbaustellen im gesamten Bundesgebiet im Einsatz. Zukunftsbranche Bahn fragte ihn, was junge Frauen und Männer für diese Ausbildung mitbringen sollten und was das Besondere an der Arbeit in diesem Bereich des Bahnbaus ist.

Herr Nisar, muss man mit Leiterplatten und Lötkolben groß geworden sein, um sich für Ihren Ausbildungsberuf zu begeistern?

Nein, nicht unbedingt. Es ist schon von Vorteil,  sich mit solchen Dingen einmal befasst zu haben, aber im Ausbildungszentrum in Lichtenberg wird einem alles von der Pike auf gezeigt und beigebracht. Es wird dort sehr gründlich ausgebildet.

Welche Kenntnisse und Fähigkeiten sollte man für diesen Beruf aus der Schule mitbringen?

Wer diesen Beruf lernen will, muss logisch denken können. Wenn man sich mit digitaler Technik befasst, hat das viel mit Logik zu tun. Wichtige Schulfächer sind Mathe und Physik. Da sollte man fit sein, dann wird es etwas einfacher – wenn nicht, dann muss man lernwillig sein. Auch körperliche Fitness ist wichtig, denn es heißt ja nicht umsonst Eisenbahn: Die Sachen, mit denen wir zu tun haben, wiegen etwas und da braucht man schon manchmal Kraft und handwerkliche Begabung.

Wie waren Ihre Erfahrungen in der Ausbildung bis jetzt?

In der überbetrieblichen Ausbildung in Lichtenberg herrscht manchmal schon ein strenger Ton. Aber spätestens zur Prüfung weiß jeder auch, wieso das so ist. Denn dort wird alles, was man für die Prüfung braucht, ausführlich durchgearbeitet. Wer es dort nicht lernt, wird es in der Prüfung Schwierigkeiten haben.

Gab es etwas, was Sie an Ihrer Ausbildung überrascht hat?

Überrascht hat mich, wie viel Geld man auch schon in der Ausbildung verdienen kann und welche Möglichkeiten die Firma mir bietet. Wir bekommen zur Fahrt auf die Baustellen einen Firmenwagen gestellt und werden von der Firma mit allem ausgerüstet, was wir brauchen. In der überbetrieblichen Ausbildung unterstützt die Firma ihre Auszubildenden sehr, indem sie zum Beispiel eine Bahncard und einen Zuschuss für die Unterkunftskosten bezahlt. Zudem informiert sich die Ausbildungsbeauftragte der Firma regelmäßig, ob alles gut läuft oder ob sie irgendwo unterstützen kann.

Was ist für Sie das Besondere daran, im Bahnbereich zu arbeiten?

Ich bin im Bereich Signaltechnik tätig. Spannend finde ich, wie viel sich entlang der Bahnstrecke abspielt und wie viele Dinge beachtet werden müssen, von denen der normale Fahrgast gar nichts mitbekommt. Da geht es um Bahnübergänge, um Geschwindigkeitsregelungen und um Signalanlagen. Wenn man an den Gleisen arbeitet, sieht man erst, wie schlecht die Sicht manchmal ist und wie sehr es deshalb auf Leit- und Signaltechnik ankommt. Diese Dinge finde ich faszinierend.

Wie kamen Sie zu Ihrem Beruf?

Ich habe etwas gesucht, was mit Elektronik zu tun hat und praktisch orientiert ist. Für diese zwei Punkte habe ich mit der Ausbildung bei Balfour Beatty eine gute Kombination gefunden.

Was sollte einem liegen, damit man Spaß an diesem Beruf hat?

Man muss halt reisen können und wollen, denn man ist oft auf Montage. Das ist nicht für jeden etwas. Azubis müssen in diesem Beruf schnell selbstständig arbeiten, denn wenn sie im Ausbildungszentrum oder auf Montage sind, müssen sie sich zum Beispiel selbst darum kümmern, wie sie zur Arbeit kommen. Auf der Baustelle sind die Arbeitsbedingungen oft hart, zum Beispiel sind Sie in der Regel der Witterung ausgesetzt.

Mit dem Wetter muss man sich ja letztlich abfinden. Für mich war das kein Problem, ich habe früher auch bei jedem Wetter draußen Fußball gespielt. Die Firma stellt alles zur Verfügung, was uns das Leben in dieser Hinsicht erleichtert. Wenn ich das richtig nutze, habe ich keine großen Probleme. Bei extremer Witterung werden die Arbeiten ohnehin abgebrochen. Im Winter werden zudem oft Lehrgänge in der Firma durchgeführt, sodass man nicht draußen auf der Baustelle arbeitet.

Sehen Sie für sich schon weitere Perspektiven über die Ausbildung hinaus?

Ich möchte meine Ausbildung verkürzen, wenn es klappt und meine Leistung stimmt. Danach möchte ich Elektrotechnik studieren. Balfour Beatty bietet ein duales Studium an. Das würde ich gern nutzen, wenn ich die Möglichkeit dazu bekomme.

Vielen Dank für das Gespräch!

Foto: Balfour Beatty Rail

Ähnliche Beiträge